Mazda MX5 ND - wie haltet ihr es mit dem Einfahren

  • Ich glaube, dass beim Einfahren Wissenschaft und Religion nahe beieinander liegen. Selbst von Hersteller zu Hersteller sind dort die Ansätze anders. Beim meinem Firmenwagen (BMW 530d) wurde ich bei der Übergabe direkt darauf hingewiesen, dass die ersten 1.000 km Drehzahlen von über 3.000 zu vermeiden sein. Daneben eben der klassische Hinweis mit wechselnden Drehzahlen, warmfahren etc. Beim MX-5: Warmfahren, wechselnde Drehzahlen und die ersten 1.000 km nicht in den roten Drehzahlbereich.
    Was soll ich als Laie davon halten? Der Hersteller wird schon wissen, wie er die Motoren ausgelegt hat. Bei einigen Herstellern werden die Motoren vor dem Einbauen auf einem Prüfstand vorab getestet. Ich glaube die meisten normalen Fahrer würden vervös werden, wenn die einen Prüflauf auf so einem Stand miterleben würden. Dagegen ist das Einfahren im Alltagsbetrieb fast wie im Leerlauf tuckern lassen.
    Das die Hersteller aber teilweise in der Lage sind nachzuprüfen, ob die Einfahrvorschriften eingehalten worden sind, dass kann ich aus unserem Fleetbereich bestätigen. In diesem Fall aber auch nur für BMW, da hier Probleme bei Kundenfahrzeugen an Hand von hinterelegten Daten dazu führten, dass die Garantie wegen wiederholten/andauernden Fehlverhaltens nicht zog.

    Grüße


    Andreas


    MX-5 G184 Signature in schwarz, Öhlins Road & Track (70/40), I.L. Motorsport Domstrebe (Front + Heck), Zymexx Blinker

  • Bei den wenigsten Herstellern sind die Angaben zum Einfahren so verbindlich, dass man daraus direkt ein optimales, oder gewünschtes Verhalten ableiten kann. D.h. dann meistens, dass die Tipps, die man vom Händler zum Einfahren bekommt, das ist, von dem der Händler glaubt, dass es nach seinem Wissen das Richtige ist. Da sind wir ungefähr auf dem gleichen Niveau wie hier, wo jeder so ein Bauchgefühl hat und hofft, dass er seinem Motor nicht schadet.


    Wie Du schreibst, ist es aber bei nahezu allen Herstellern völlig normal, dass der Wagen in der Produktion jungfräulich schon einmal mit hohen Drehzahlen und/oder hoher Last betrieben werden. Wenn man sich dann insbesondere bei unseren japanischen Fahrzeugen einmal anschaut bzw. überlegt, wie oft diese Autos verladen werden, dann sollte man wahrscheinlich annehmen, dass die Motoren alle schon einen weg haben - oder das Thema eventuell doch überbewertet wird.


    Es glaubt ja keiner, dass der Wagen bei der Verladung und beim Umparken jedesmal warm gefahren und geschont wird. Da ist es völlig normal, dass die kalten Wagen einfach mal fix bewegt werden.

  • Hallo Sven,


    manche Hersteller wollen das gerade beim Verladen verhindern. Als ich den Wagen von meiner Frau abgeholt habe ging erstmal nicht richtig viel. Radio ging nicht, der Wagen nahm nur begrenzt Gas an und wollte auch nicht über 2.500 drehen. Also auf dem Gelände gleich wieder gedreht und zum Verkäufer. Am Ende hatte die Werkstatt nur die klassische Sichtkontrolle durchgeführt, aber den Wagen nicht "freigeschaltet". Habe auch erstmal dumm geschaut und wurde dann aufgeklärt. Geht darum, dass beim Umparken und Verladen die Fahrzeuge nicht wie Ralleyfahrzeuge bewegt werden. War mir auch neu.

    Grüße


    Andreas


    MX-5 G184 Signature in schwarz, Öhlins Road & Track (70/40), I.L. Motorsport Domstrebe (Front + Heck), Zymexx Blinker

  • Ich sags mal so: wenn ich die Geduld aufbringen kann um einen Neuwagen die ersten 1000km "piano" einzufahren, kann ich bedeutend besser schlafen als ihn ab km 50 direkt in den Begrenzer zu jagen. Da muss ich keine Foren wälzen oder Expertenmeinungen einholen, einfach ein bisschen beherrschen und alles wird gut. Aber es bleibt natürlich jedem selbst überlassen wie er/sie/divers es handhaben möchte.

    I arise in the morning torn between a desire to improve the world and a desire to enjoy the world.
    This makes it hard to plan the day.

  • Geht es denn ausschließlich darum, ob der Motor komplett aufgibt? Nach welcher Laufleistung?

    Wenn er vor 500.000 km in die Knie geht, lag das am falschen Einfahren :rolleyes:


    Da es um Abrieb beim Einlaufen des Motors ging, deshalb früher auch nach den ersten 100 km ein Ölwechsel, um den Metallabrieb zu entsorgen, kann die Folge nur (bezogen auf früher) ein Kolbenklemmer, Riefen in den Zylinderwänden und Ähnliches sein. Auf heute bezogen, vielleicht, wenn es überhaupt in Frage kommt, ein erhöhten Ölverbrauch. Wer also alle 10.000 km vielleicht mal einen halben Liter nachfüllen muß, braucht sich keine Gedanken zu machen. Bei 1 Liter auf 1.000 km würde ich umgehend die Werkstatt aufsuchen und mir nicht vom Hersteller erzählen lassen, dass bis 1 Liter auf 1.000 km normal sein kann. ;)

  • Motor.JPG
    Das Thema gab es bestimmt schon mal und unser ND wird aus technischer Sicht keine Sonderstellung einnehmen :D Höchstens, weil man ihn so mag und ihm nur Gutes tun will. Man wird nie auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Aus dem Bauch heraus würde ich aber die Anzahl derer, die den Motor eher gemäßigt einfahren, höher einschätzen. Einfach nicht zu viele Gedanken machen und das Auto ganz normal fahren. Wenn er eingefahren ist, fährt man ihn ja auch nicht dauernd im Grenzbereich. Von den max. 3.000 oder 4.000 Touren halte ich persönlich nichts. Er kann schon drehen, nur extrem untertourig in hohen Gängen oder nur Nähe Begrenzer würde ich die erste Zeit vermeiden. Ob das nun 1.000 km oder weniger sind, mag ich nicht beurteilen.

  • Da komme ich mir ganz komisch vor. Motor läuft super, ohne nennenswerten Ölverbrauch, so dass ich sogar von Service zu Service komme, ohne nachzufüllen.


    Ich bin "nur" 500 km sehr zurückhaltend gefahren und dann noch einmal 500 km in denen ich ihn langsam immer mehr gefordert habe. Und (Alarm, Alarm), ich habe ihn so bei ca. 350 km das erste Mal mit Vollgas ausgedreht, weil ich in eine Notsituation gekommen bin (so ein schlaumeierischer 60 Fahrer, er dann meinte er muss beim Überholen mitziehen). Der Motor scheint es sehr gut überstanden zu haben.


    Ich bleibe auch dabei, dass man das Thema nicht überbewerten sollte und ich halte es für eher schädlich, wenn der Motor weit über tausend km nur sehr niedrige Drehzahlen sieht und nicht auch einmal etwas höher gedreht wird. Da finde ich den Tipp ruhig auch mal höher zu drehen, aber bei eher niedriger Last für sehr gut.


    Wie oben beschrieben verfahre ich auch bei jedem Firmenwagen, und davon habe ich in der Regel zwei im Jahr, also schon viele Statistik. Bisher liefen alle super, ohne nennenswerten Ölverbrauch.