Radmuttern nach Radwechsel nach 100km prüfen

  • Ich will hier noch einmal etwas ergänzen, dass ich auch noch nicht kannte.


    Ich hatte in meiner beruflichen Laufbahn immer mit Radschrauben zu tun. Diese Art der Verschraubung ist technisch sehr robust und unempfindlich. Alle Verschraubungen, die ich bisher erprobt habe, waren nach Erstverschraubung in Ordnung und mussten nicht nachgezogen werden, was dann natürlich auch im Kundendienst gilt.
    In der Internetrecherche gibt es mittlerweile auch Quellen, die ein Nachziehen bei Radschrauben für nicht notwendig halten.


    autoteileprofi.de/ratgeber/radmuttern-radschrauben-4050


    Was ich aber auch gefunden habe, ist der Hinweis, dass man zwischen Radschrauben und Radmuttern differenzieren muss. Bei Radmuttern wird das Nachziehen nach wie vor eindringlich empfohlen.
    Ich habe das gleich mal zum Anlassen genommen, die Verschraubung an unserem MX-5 zu prüfen und dabei zwar keine losen Schrauben gefunden, aber doch welche, die offensichtlich einen Drehmomentabfall hatten und sich noch bewegt haben, bevor das erforderliche Moment erreicht war. Eingestellt waren 110 Nm, also untere Toleranzgrenze.
    Ich spreche dazu noch einmal unsere Schraubenspezis an, aber generell würde ich dann auch empfehlen, beim MX-5 die Verschraubung nachzuziehen und generell, insbesondere bei scharfer Fahrweise, hin und wieder zu kontrollieren.

  • KruzifixsakramentnochmaldahatderIngeneurtatsächlichRecht!!!


    So klang es gerade aus der Garage im Hause XXXX. Gelesen, aufgesprungen, an der verdutzten Frau vorbei durch den Regen in die Garage, nachgemessen: 13 Mal "klick!" auf dem ersten Micrometer, drei Muttern konnte ich am Griff des Dremeos noch zwischen einem und zwei Zentimeter nachziehen. 130NM war meine Einstellung beim Wechseln und heute, nach etwa 8 Wochen und 2500 km. Sven, Du hast ein Bier verdient!

    Einmal editiert, zuletzt von Michael XXXX () aus folgendem Grund: Wo Sebastian Recht hat, hat er Recht!

  • Da fehlt doch ein Rad wenn ich mich jetzt nicht verrechnet hab. Oder fehlen dir etwas 4 Muttern?


    Sven wir haben trotz aller Vorgaben zur Qualitätssicherung bei uns eingeführt nach der Probefahrt die abgebauten Räder nochmals nachzuziehen um Sicher zu gehen, dass diese auch fest sind.

    Grüße
    Sebastian S.


    Verbesserung macht Straßen gerade. Aber es sind die gewundenen, unverbesserten Straßen, die Ausdruck des Genies sind - William Blake

  • Ich ziehe die immer nach. Hatte bisher nur einmal das sich wirklich etwas bewegt hat. Da ich relativ häufig im Jahr die Räder wechsel ist das ein guter Schnitt. Vielleicht liegt es auch daran das ich eher im oberen Toleranzbereich bin.
    Will damit nicht sagen die Nachprüfung unnötig wäre. Bin vielmehr auf die Erklärung des Experten gespannt.

  • Je häufiger Du wechselst und je höher Du im Toleranzbetrag liegst, umso besser wird die Verschraubung halten.


    Die häufige Montage glättet die Oberflächen und nimmt Setzbeträge raus.
    Der Rad- und Schraubenfestsitz ist mit hohem Drehmoment besser, weil ich damit höhere Vorspannkräfte habe und damit weniger (Mikro-) Bewegung zwischen den Anlageflächen. Gleichzeitig erhöht sich aber das Risiko, dass ich etwas im Verbund beschädige, oder ein Gewinde weich wird.


    Passt also, was Du da beobachtest ;-). Nachziehen wird nicht immer notwendig sein, aber als Sicherheitsmaßnahme schadet es definitiv nicht.

  • Zusätzlich zu @Svanniversarys Hinweis bzgl. Radschrauben vs. Radmuttern ist als ErFahrungswert von den NCs und inzwischen auch vom ND anzubringen, dass die Berührflächen von radmutterseitigem und felgenseitigem Kegel bei diesen Fahrzeugen und den bis vor einem Jahr von Mazda verbauten Radmuttern sehr klein ist, was zu Beschädigungen der (serien)felgenseitigen Kegel führt. Trotz korrektem Anzugmoments der Muttern, später sogar erhöhtem Moment, trat dieser Effekt an unseren beiden wie an mehreren mir persönlich bekannten NCs. Mazda hat mehrere Felgensätze auf Garantie getauscht.


    Am ND fahren wir seit einem Jahr originale 16" -Räder in "Bright Dark" (zuvor titangraue" und die o.g. Effekte treten bereits auch hier auf. Angezogen habe ich die Muttern stets mit 125 Nm (als Mittelwert aus den im Handbuch angegeben 108-147 Nm (o.ä.).


    Sowohl das Material der Felgen als auch die Auslegung Mutter-Felge scheinen einfach M*st zu sein.


    Zu meiner Freude verbaut Mazda seit einem Jahr neue Radmuttern, deren Kegel deutlich länger und besser ausgeformt ist, zu hoffen ist, dass sie die Kräftre flächige verteilen und die Felgen nicht beschädigen.


    Photos der alten und neuen Muttern (neu: links):


    20200104_090009.jpg20200104_090028.jpg

  • Als Nachtrag:


    Das Aufschrauben der Muttern ergab im Bereich "Kontakt zu Felge" über "handfest" bis "Drehmomenteinstellung per Drehmomentschlüssel" ein wesentlich besseres Gefühl als mit den vorherigen Muttern des alten Designstandes. Vielleicht nur, weil die Muttern des neuen Designstandes neu waren, gefühlt aber eher, weil der Kraftschluss großflächiger geschieht und das Anzugsmoment über den Drehwinkel schneller steigt.


    Ich werde das im Auge behalten.

  • Als Nachtrag:
    Das Aufschrauben der Muttern ergab im Bereich "Kontakt zu Felge" über "handfest" bis "Drehmomenteinstellung per Drehmomentschlüssel" ein wesentlich besseres Gefühl als mit den vorherigen Muttern des alten Designstandes. Vielleicht nur, weil die Muttern des neuen Designstandes neu waren, gefühlt aber eher, weil der Kraftschluss großflächiger geschieht und das Anzugsmoment über den Drehwinkel schneller steigt.


    Ich werde das im Auge behalten.

    Hier noch zwei Detailpics der Muttern alten Designs sowie der Vgl. der beiden Mutterndesigns:


    20200224_151952.jpg20200224_152023.jpg


    2HuMu.jpg

  • Boa das sieht aber wirklich nicht schön aus. Und von guter Materialqualität zeugt das auch nicht wenn ich mir die Riefen und das Material anschaue.
    Bald kommt ja der Reifenwechsel - dann bin ich gespannt, was da zum Vorschein kommt :/