Datensammlung Fahrwerksfedern

  • Ergänzender Einwand/Nachtrag zu den angegeben Federraten bzw. effektiven Federraten des MX-5 Cup Autos:


    Hier ist mE. der 1,25" (ca. 32mm) dicke vordere Stabilisator zu berücksichtigen, da das Auto diesen standardmäßig besitzt. Überschlägig (bedingt durch das Torsionsträgheitsmoment) ist dieser um Faktor 4 steifer als der Serienstabilisator. Übertrage ich das auf die effektiven Federraten erhalte ich für die VA 67N/mm und die HA 50N/mm und ein Verhältnis VA/HA von 1,34, (statt 0,95 bei Annahme "Serienstabi") vergleichbar zum Öhlins 100/40 und eine sichere "untersteuernde" Auslegung.


    Was sagt der Profi dazu? Svanniversary

    Korrekt. Da es bei der Balance um die Wanksteifigkeit geht, muss der Stabi berücksichtigt werden. So ändert sich dann das effektive Federratenverhältnis (ist korrigiert), aber nicht das Verhältnis der Eigenfrequenzen beim gleichsinnigen Einfedern. In meinem selbstprogrammierten Tool kommt dann 1,33 heraus.

    Erstaunlich „sichere“ Auslegung für ein Rennfahrzeug. Aber sehr gut für die Traktion und auch die stabile, nicht einknickende Hinterachse, weil sich das Auto vorne abstützt.

  • Im Öhlins Thread gab es die Diskussion, wie sich das Gewicht des RF und eine etwaige Anpassung der Federraten an der Hinterachse auf die Balance auswirken.

    Dazu folgende Zahlen für die jeweiligen Serienautos:

    - ST: 27/14

    - RF: 27/17, +50 kg (vereinfacht angenommen komplett der HA zugerechnet)


    Frage war wie sich das auf Fahrverhalten und Balance auswirkt und ob es nicht genau richtig ist für mehr Gewicht hinten auch eine härtere Feder einzubauen.


    Antwort: Kann man machen, ändert aber die Balance.

    Das Mehrgewicht hinten verstärkt die Agilität und darauf müsste ich theoretisch damit reagieren, dass ich die Hinterachse wankweicher mache, egal ob über weichere Federn oder Stabis.

    Wenn ich, wie hier erfolgt das Mehrgewicht mit einer steiferen Feder kompensiere, dann greife ich in die Balance ein.


    Die Zahlen dazu (Federratenverhältnis/Eigenfrequenzverhältnis):

    ST: 1,30/0,99

    RF: 1,10/0,94


    Das ist immer noch eine gesunde Auslegung, aber der RF ist damit in der Balance deutlich hecklastiger und agiler als der ST im Serientrim.


    Bei Zubehörfahrwerken, die im ST schon ein Federratenverhältnis nahe 1 haben und die dann im RF eine steifere HA-Feder fahren kann das definitiv schon zu viel sein.

    Ggf. muss ich bereits im Serientrimm und erst recht beim Zubehörfahrwerk dann damit reagieren, dass ich die Fahrwerksgeometrie beim RF anders einstelle, damit ich eine ausgewogenen und ähnliche Balance wie beim Serienfahrzeug bekomme. D.h. also weniger Sturz vorne und/oder mehr Vorspur/Sturz hinten.


    Ich habe gerade noch einmal meine Unterlagen geprüft und dabei Infos gefunden, dass der Stabi an der Vorderachse des RF etwas steifer ist. Das reduziert die Agilität dann wieder etwas.


    Disclaimer: Agilität ist hier fahrzeugtechnisch zu verstehen und nicht einfach positiv im Sinne von agil = gut. Es bedeutet stabiler = untersteuernder, agiler = übersteuernder, bzw. weniger untersteuernd.

  • Danke für die ausführlichere Erklärung.


    Bleibt bei der Sache aber nicht trotzdem ein (nicht auflösbarer?) Zielkonflikt? Die höhere Achslast hinten senkt doch schon bei gleichen Federn die Resonanzfrequenz, macht die Achse also langsamer. Wenn ich darauf mit weicheren Federn reagiere, sinkt die Resonanz ja noch weiter und macht die Achse noch langsamer. Muss man nicht also immer eine Eigenschaft opfern, wenn man die andere haben will?


    Sollte sich die Information mit den härteren Federn hinten ab Werk für den RF bestätigen (wie das beim Bilstein gelabelten Fahrwerk aussieht ist ja noch völlig unbeleuchtet), dann hätte zumindest Mazda den weg der härteren Federn vorgezeichnet.

    Roadster G 132, (immer noch) mit Ganzjahresreifen

  • Ja, das ist richtig, aber den Zielkonflikt kann man auflösen.


    Normalerweise stimmst Du die Federn auf die Eigenfrequenz ab und korrigierst die Balance dann über die Stabis. Ich habe hier also zwei Elemente mit denen ich abstimme.

    Genau da würde der steifere Stabi ansetzen, der mutmaßlich beim RF verbaut wird.


    Im Zubehör, wenn ich nur die Federn anfasse, kann ich diesen Zielkonflikt nicht auflösen.

  • Ich meine schon mal vor Jahren gelesen zu haben, dass der vordere Stabi des RF steifer ist, aber ich weiß nicht mehr wo.

    Logisch wäre es ja.

    Ich meine, es stand sogar in irgendwelchen Publikationen von Mazda selbst, aber ich kann gerade auch keinen Beleg oder gar Zahlenwerte nennen. Aber logisch wäre es in der Tat, hinten härtere Federn, vorne härterer Stabi.

    Roadster G 132, (immer noch) mit Ganzjahresreifen

  • Habe ich seinerzeit per Mail direkt angefragt. Da kam der Hinweiß von Pim Sanders, steht in den downloadbaren Unterlagen. Steht natürlich nicht dort drin und hab ich es in einer 2. und 3. Mail nochmal angefragt.

    Antwortmail kam dann in voll patzigem Ton zurück, was ich denn damit wollte. Könnte sowieso nichts damit anfangen. Wie gesagt, direkt von V-Maxx Pim Sanders.

    Vielleicht hat ein anderer mehr Glück.

    Das ist heute auch noch so. Die Federraten vom V-MAXXsind Betriebsgeheimnis. Mir wurde von denen empfohlen, doch einen Markenhersteller zu kaufen, der mit den Federraten öffentlich umgeht :) .

  • Versuch es andersherum;

    Frag nach, ob sie dir ein Fahrwerk mit den zugesicherten Federraten X/Y verkaufen wollen, oder ob du dich an einen Markenhersteller wenden sollst, der damit transparenter umgeht. :thumbsup:

    Ist ja mal lustig, wie freiwillig man sich selbst aus dem Spiel nimmt.

    G184 ST polymetal grey - Stubby, schwarze Seitenblinker, Felgen JR3 (17''/7'') mattschwarz, Gen7 ESD & Diffusor, KTec Gewindefahrwerk, Zymexx Acrylwindschott, ACC & Fenster Roll Up Controller, schwarze Embleme, schwarze Lenkradverkleidung & Schaltrahmen, JASS Schaltknauf Typ R, Skidnation door bushings, Mike Sanders von Classic Car Peine, Keramikversiegelung von Rolando Rieger, Hardrace Domstreben v&h, HEL Stahlflex

  • Ist denn das VMaxx ein "PL-Knaller oder MustHaveFahrwerk" ?

    LG


    B.


    Fiat 124 Spider / Alfa Romeo 159ti SW / +3 italienische Mopeten :thumbsup:

    You can't be a true Petrolhead until you've owned an AlfaRomeo.... J.C.


  • Ist denn das VMaxx ein "PL-Knaller oder MustHaveFahrwerk" ?

    Zumindest billig :D . Ob das zum PL-Kracher wird, steht noch offen. Dazu müsste man die Leistung nämlich erst mal bewerten ;) .

    Bei mir war es im Gebrauchtwagen schon drin. Nachdem ich erst mal 2 cm hoch gedreht habe (auf jetzt etwa 32,5-33 cm), ist es zumindest fahrbar. Bei nächster Gelegenheit gehe ich noch mal etwas hoch und werde eine gescheite Vermessung machen lassen. So kann ich sicher etwas Zeit überbrücken, bis mir was "ethabliertes" zuläuft.