MX5 ND RF, 184 PS, Sports-Line -> Fragen über Fragen

  • Es gibt anspruchsvollere Autos, wie z.B. einen 911er, einen Cayman, oder einen MR2 und es gibt einfachere Autos, wie z.B. einen Fokus, einen Passat, oder Polo.
    Man kann das doch durchaus etwas differenzierter sehen.
    Im Gegensatz zu 90% des Mainstreams fährt sich der MX-5 spaßiger und agiler, was aber leider auch beinhaltet, dass er anspruchsvoller ist, wenn es mal eng wird.


    Ist ja auch nicht schlimm, aber ich finde es gut, wenn man sich das mal bewusst macht und ggf. seine Konsequenzen zieht und mit dem Auto bei dem einen oder anderen Training ein wenig übt.

    Das unberechenbarste Fahrzeug, was ich je gefahren habe, war ein Polo. Auch hier ist zu differenzieren. Es war der WRC mit seinen 200 oder 220PS (weiß ich nicht mehr). Dieses Fahrzeug war/ist definitiv übermotorisiert. Helferlein waren ununterbrochen überfordert.


    Aber eigentlich geht es mir nur darum aufzuzeigen, dass der MX5 sich bei normaler Fahrweise auch ganz normal verhält. Übertreiben kann ich es mit absolut jedem Fahrzeug. Man macht hier "Neulingen" fast schon Angst. ;)
    Den MX5 gibt es doch schon seit den 80ern. Großartig über Unfälle gab es nicht mehr oder weniger, als mit jedem anderen stinknormalen Fahrzeug.

  • Bei den NA und NB haben sich doch einige in die Leitplanke gedreht, bei neueren mit ASR und ESP scheints unauffällig zu sein. Das MX5 Forum hatte mal einen "Friedhof" für NA / NB da war "plötzlich brach das Heck aus" sehr häufig vertreten Grüsse

  • da war "plötzlich brach das Heck aus" sehr häufig vertreten

    Ohne überheblich klingen zu wollen, aber ich frage mich, wie viele dieser "plötzlich brach das Heck aus" auch wirklich unvorhersehbar waren oder doch eher auf eine Mischung aus mangelnder Erfahrung, unangepasster Geschwindigkeit und einer falschen Reaktion zurückzuführen waren.

  • Das ist am Ende immer so. Natürlich sind das eklatante Fahrfehler, aber das nützt dem untrainierten, unerfahrenen Fahrer auch nichts. Für die kam es dann sicher plötzlich und unerwartet.

    Das unberechenbarste Fahrzeug, was ich je gefahren habe, war ein Polo. Auch hier ist zu differenzieren. Es war der WRC mit seinen 200 oder 220PS (weiß ich nicht mehr). Dieses Fahrzeug war/ist definitiv übermotorisiert. Helferlein waren ununterbrochen überfordert.

    Da könnte ich jetzt aber genauso sagen, dann lag es wohl an nicht angepasster Fahrweise und mangelnder Erfahrung. Das ist doch der Punkt. Nicht jedes Auto ist für jeden völlig easy handhabbar. Und das gilt ganz sicher genauso für den MX-5.


    Klar die Helferlein sind ein starkes Argument. Aber, ich wiederhole mich, wenn die alles retten könnten, dann dürften ja Autos mit ESC keine Unfälle mehr haben. Ist aber nicht so.
    Und ohne Helferlein wird das Auto echt spannend. Habe ich im Prüfgelände und auf dem Eissee ausprobiert. Da muss man hellwach sein und ein bisschen Erfahrung schadet auch nicht.

  • Eigentlich wiederholt sich immer wieder das selbe aktuell. Ein ESP trickst nicht die Physik aus, ist ein Assistenz System. Wenn man vernünftig fährt passiert auch nichts, selber lange genug Mustang 2006 ohne Helferlein gefahren. Der Fragesteller soll seine Trainings machen und dem Wetter angepasst fahren dann fährt man MX5 auch im Winter bei Eis und Schnee, jahrelang beim Kumpel im NB im Winter mitgefahren.

  • MMn ist der MX5 problemlos beherrschbar, vor allem, wenn Du, wie Du ja sagst, ein eher zurückhaltender Fahrer bist. (Auf der letzten Rille ist das was anders...)
    ESP hilf, ja, aber wie bei jedem Fahrzeug nur in einem eher kleinen Bereich um den Grenzbereich. Gehst Du zB schon in diesem ESP Grenzbereich in eine Kurve, und gehst dann auch noch ruckartig vom Gas, kann das den letzten Anstoß geben, dass es eben aus dem Bereich des ESP-regelbaren heraus geht. Das endet dann bestenfalls in lustigen Pirouetten und schlimmstenfalls ... naja ist klar.


    Wovon Du Dich aber verabschieden musst, ist eine binäre Fahrweise, die beim Frontler eher harmlos ist. Insbesondere bei schlechteren Strassenbedingungen.
    Bei Schnee mit Vollgas anfahren... der Frontler wird halt druchdrehen, aber idR trotzdem irgendwie in die richtige Richtung gehen.
    Ein Heckler wird ggfls blitzschnell ausbrechen. Mit ESP regelt er evtl. noch das Gas weg, so dass es nicht zu schlimm wird. aber wie oben schon geschrieben wurde: Auch ESP unterliegt nat. der Physik. Ohne Grip kann es nichts machen. Von daher sind die Reifen schon wichtig und verlegen den Grenzbereich etwas nach oben, machen also den einfacher kontrollierbaren Bereich etwas größer. Aber auch der beste Reifen hat selbstverständlich seine Grenzen. (Das ist jetzt aber alles eher Allgemeines, das gilt bei jedem Auto.)


    Hört sich aber auch schlimmer an, als es ist! Mit etwas Gefühl im Gasfuss ist das mMn sehr leicht zu kontrollieren, und gewöhnen muss man sich an jedes neue Auto.


    Von daher: Kaufen und auf abgesperrter/sicherer Strecke bei verschiedenen Witterungsbedingungen schauen, wie sich das Auto verhält. Oder noch besser Sicherheitstraining...Mache ich bei jedem neuen Auto, und auch, wenn ich zB nur das Reifenmodell wechsele, o.ä..

    TSchau


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    ______________) t e f a n

  • Mit dem richtigen Fülldruck wird das alles noch einfacher ;) .


    Das geschriebene zum ESP ist jetzt mal sehr pauschal, oder? Das ESP macht weit mehr, als nur das Gas weg zu nehmen und es gibt auch keinen "ESP Grenzbereich". Das ESP wird in jeder instabilen Situation versuchen das Auto wieder auf Sollkurs zu bringen. Es gibt dabei aber eben zwei Probleme. Das Erste ist, dass der Fahrer den Sollkurs via Lenkrad vorgeben muss, damit das ESP weiß, wo es hingehen soll und das Zweite ist, dass das ESP nur so viel Kraft am Rad erzeugen kann, wie Haftung vorhanden ist. Je nach Dynamik, oder Reibwert komme ich dann in Situationen, wo auch das ESP nichts mehr retten kann.


    Mit diesem "problemlos beherrschbar (... für einen) zurückhaltenden Fahrer" habe ich auch meine Probleme. Das impliziert, dass ich als Fahrer durch defensive Fahrweise jegliche gefährliche Situation vermeiden kann und das ist Unsinn. Ich vergrößere damit meine Reaktionsmöglichkeiten, z.B. weil ich langsamer und aufmerksamer fahre, aber es gibt immer Situationen, die ich auch bei sehr defensiver Fahrweise nicht vermeiden kann, wie Wildwechsel, spielende Kinder, Fahrfehler anderer Verkehrsteilnehmer, usw.
    Dabei kann jeder Fahrer, jederzeit in Situationen kommen, die ihn oder das Fahrzeug, oder auch die Physik überfordern, egal ob im Familienkombi, oder im MX-5. Und auch da gilt dann wieder, dass der MX-5 etwas anspruchsvoller, als viele andere Autos ist.
    Und genau dafür macht es dann wieder, wie Du ja auch richtig schreibst, Sinn, sich in Ruhe und unter kontrollierten Randbedingungen, wie einem Training, mit dem Auto zu beschäftigen.


    Ich bleibe auch hier bei meiner Einschätzung, dass jeder der schreibt, wie leicht zu kontrollieren der MX-5 ist, diesen noch nie hochdynamisch mit und ohne ESP bewegt hat.


    Aber bitte nicht falsch verstehen. Das soll jetzt nicht abschrecken, oder von einem Kauf abhalten. Man sollte das nur wissen und damit entsprechend umgehen.
    Beim normalen Fahren und durch die Gegend rollen, wird einen kein Auto vor Probleme stellen, auch ein ND nicht. Und alles andere kann und sollte man sowieso mal üben.

  • wie meinst Du das?

    Bei einer binären Fahrweise (z.B. einem plötzlichem Gaswegnehmen in der Kurve) kann man auch beim Fronttriebler einen bösen Lastwechsel erzeugen, der einen von der Straße trägt.


    Bei uns gibt es eine Auffahrt, die sich in einem 270°-Winkel unter der Bundesstraße hindurchwindet, um schließlich auf genau diese Bundesstraße zu münden. Die Kurve wird gemeinerweise zum Ende hin immer enger und da habe ich allein im letzten Jahr schon zwei Fahrzeuge (mit Frontantrieb) aus genau diesem Grund im "Infield" liegen sehen (ohne Verletzte). Einer Dame habe ich dann noch geholfen, wieder aus der Vertiefung herauszukommen, die war mit den Nerven völlig fertig.
    Die Kurve verleitet, wenn man sie nicht kennt, dazu, zunächst einmal zügig reinzufahren, um dann recht fies zuzumachen. Der Fahrer merkt dies recht spät und geht plötzlich und ruckartig vom Gas. Dadurch entsteht beim Fronttriebler ein Bremsmoment an der Vorderachse und daraus resultierend ein Lastwechsel, der die Hinterachse entlastet und so, bei entsprechender Geschwindigkeit, zum Ausbrechen des Hecks führen kann. Und genau dann überrascht einen auch ein Fronttriebler mit einer, aus Sicht vieler Autofahrer, unerwarteten Situation. Man fährt ja schließlich einen sicheren Fronttriebler.


    Die gleiche Situation habe ich auch als Kind auf dem Rücksitz einmal erlebt, als mein Stiefvater in der Kurve plötzlich rief "Vorsicht, es ist glatt!", meine Mutter daraufhin ruckartig vom Gas ging und der Wagen anschließend hinten ausbrach und auf der Innenseite der Kurve erst im Graben zum Stehen kam. Auch da ist glücklicherweise nichts passiert und vermutlich wäre gar nichts passiert, hätte mein Stiefvater nicht panisch gerufen.
    Der Grund, warum wir ins Kurveninnere geschleudert sind, war mir damals natürlich noch nicht klar.