Daher ist das Mischen von Reifen achsenweise weder verboten noch als gefährlich zu titulieren und nicht unüblich, insbesondere wird dies gerne im Rennsport oder auch bei Track-Fahrern vorgenommen, die Wert auf jede 1/10 Sekunde legen. Wie der Kollege es geschildert hat, kann es sehr wohl Sinn machen, auf der Antriebsachse einen anderen Reifen mit einem anderen Gripniveau zu montieren und vorne den Werksreifen belassen.
Auch Deine Aussage ist leider viel zu pauschal. Mischbereifung ist ein massiver Eingriff in die Balance und sollte zumindest sehr gut durchdacht sein.
Es kann ungefährlich sein, wenn ich weiß was ich tue und wie es sich auf die Balance auswirkt, z.B. mit dem schwächeren Reifen auf der Vorderachse, was dann NUR das Untersteuern verstärkt, aber in sich auch wieder nicht gut und ungefährlich ist.
Noch kritischer wird es aber, und da hinkt der Vergleich mit dem Rennauto, wenn ich so etwas im Alltag fahre, da die beiden Reifen, die ich fahre niemals ähnliches Verhalten unter den verschiedenen Randbedingungen haben werden.
Ein paar Beispiele:
- bei unterschiedlichem Temperaturverhalten könnte der Wagen in der Aufwärmpahse übersteuern, um dann bei warmen Reifen in starkes Untersteuern überzugehen
- das Steuerverhalten, kann je nach Temperatur und Grip, nass, trocken variieren, so dass das gleiche Auto mal unverhersehbar über- und dann wieder untersteuert
Im Rennauto kenne ich in der Regel die Randbedingungen und kann meine Reifen entsprechen wählen. Im Alltag gleicht das einem Glücksspiel, insbesondere bei unserem sensiblen Auto.
Zulässig ist das, aber nicht alles was zulässig ist, ist technisch sinnvoll und ungefährlich.
P.S.: Übrigens, nix nur Theorie. Beruflich bin ich solche Konstellationen schon sehr oft gefahren und privat fahre ich auf dem Slalom-Rennwagen Mischbereifung. Aber nur im Trockenen, denn für Nass gibt es einen zweiten Radsatz mit Gleichbereifung. Trocken ist die Mischbereifung ausgewogen, recht neutral, nass brutal und schon gefährlich untersteuernd.