Goodyear Eagle F1 Asymmetric 3

  • Asymmetrisch macht auf trockener Straße schon Sinn.
    Die Seitenkräfte werden über die Außenschulter eingeleitet, da die kurvenäußeren Räder stärker belastet sind.


    Bei asymmetrischen Reifen wird die Außenschulter sehr steif gestaltet, während die restliche Fläche dann z.B. für Traktion, Bremsen und Aquaplaning optimiert werden kann.


    Das der Reifen dann in zwei Laufrichtungen montiert werden kann, muss bei geeigneter Profilgestaltung kein Nachteil sein. Der Einfluss laufrichtungsgebundener Profile auf das Aquaplaning Verhalten ist nicht so riesig.

  • Asymmetrisch macht auf trockener Straße schon Sinn.
    Die Seitenkräfte werden über die Außenschulter eingeleitet, da die kurvenäußeren Räder stärker belastet sind.


    Bei asymmetrischen Reifen wird die Außenschulter sehr steif gestaltet, während die restliche Fläche dann z.B. für Traktion, Bremsen und Aquaplaning optimiert werden kann.


    Das der Reifen dann in zwei Laufrichtungen montiert werden kann, muss bei geeigneter Profilgestaltung kein Nachteil sein. Der Einfluss laufrichtungsgebundener Profile auf das Aquaplaning Verhalten ist nicht so riesig.

    Hallo Sven @MX505,


    was die Kräfte und damit den Reifenaufbau anbelangt bin ich bei Dir.
    Bei der Profilgestaltung eben nicht. Was rechtsrum optimiert ist, kann nach meinem techn. Verständnis linksrum nicht wrklich gut funktionieren. Platt gesagt. ?(


    Grüße
    Frank

    "Gute Fahrer haben die Fliegenreste auf den Seitenscheiben."
    (Walter Röhrl) 8o

  • Ich verstehe diesen Einwand nicht.


    Asym 2:
    Asym 2.jpg


    Asym 3:
    Asym3.jpg


    Quelle jeweils goodyear.eu


    Sehen beide ziemlich gleich aus.
    Der Asym 2 genießt einen hervorragenden Ruf auf dem Mixer. Der taucht auch oft in Reifentests auf und ist immer vorne mit dabei.
    Wieso sollte diese Konstruktion dann schlecht sein?


    Von optimal rede ich nicht. Das ist keiner. Reifen sind immer eine Summe aus Kompromissen. Daher gibt es DEN optimalen Reifen auch nicht. Ansonsten gäbe es nur noch diesen einen und diesen Thread dafür gar nicht.

  • Der Kern der Frage war ja nicht, ob der Asym 3 schlechter ist als der Asym 2 und auch nicht, ob das insgesamt schlechte Reifen sind. Die Frage war, was bringt ein asymmetrisches Profil überhaupt?


    Solange es den Reifen nicht in einer Links- und einer Rechtsausführung gibt, ergibt sich links und rechts immer ein unterschiedlicher „Profilabdruck“ (egal ob laufrichtungsorientiert oder nicht).


    Die Frage finde ich schon berechtigt (und habe keine zufriedenstellende Antwort).

    Roadster G 132, (immer noch) mit Ganzjahresreifen

  • Also nochmal in Ruhe und diesmal am Rechner, ausführlicher (und nicht mal eben mit dem Handy ;) ).


    Das Profil an sich, also der Negativanteil (die Rillen, etc.) ist zur Drainage von Wasser erforderlich. Es verschlechtert gleichzeitig die Steifigkeit der Lauffläche, weshalb Slicks auf trockener Straße die beste Lösung sind.


    Für die Ableitung von Wasser ist der Negativanteil, also wieviel "Rille" habe ich im Verhältnis zum Positivanteil entscheidend. Das ist der mit Abstand größte Einfluss. Das Profil an sich, also wie sind die Rillen gestaltet, hat deutlich weniger Einfluss. Selbst bei einem ausgeprägten V-Profil liegt der Einfluss eher im einstelligen Prozentbereich.
    D.h. also auch, dass ich mit einem höheren Negativanteil größere Vorteile habe, als mit der Profilgestaltung an sich. D.h. der Reifenhersteller kann auf der einen Seite die Außenschulter optimieren und gleichzeitig innen einen hohen Negativanteil realisieren und erhält dann mit einem asymmetrischen Reifen im Bestfall einen Reifen, der Trocken und Nass besser ist, als ein rein auf Nässe optimiertes laufrichtungsgebundenes Profil.


    Goodyear hat ja selber früher oft laufrichtungsgebundene V-Profile angeboten und ist inzwischen wieder davon ab, weil die Vorteile zu gering waren, bzw. weil andere Konzepte einen besseren Zielkompromiss ermöglichen.


    Kurz zusammen gefasst heißt das, ähnlich wie oben schon geschrieben, ein Reifen ist immer ein Kompromiss der verschiedenen Eigenschaften. Es gibt mehrere Lösungen für diesen Zielkonflikt, z.B. laufrichtungsgebunden oder asymmetrisch und mit allen Konzepten sind sehr gute Lösungen möglich. Der Einfluss des Profils ist dabei nicht so riesig, dass ein laufrichtungsgebundener Reifen zwangsläufig das beste Konzept ist.
    Was man aber auf jeden Fall feststellen kann ist, dass ein gut gemachter laufrichtungsgebundener oder asymmetrischer Reifen dem einfachen ungerichteten Reifen überlegen sein sollte, da ich damit gezielt einzelne Eigenschaften besser adressieren kann.


    Für Hochleistungssportwagen im 6-stelligen Preisbereich gibt es sogar laufrichtungsgebundene, asymmetrische Reifen. Dann habe ich jeweils zwei linke und zwei rechte Reifen. Auch hier liegen die Vorteile im einstelligen Prozentbereich, so dass sich der Aufwand wirklich nur lohnt, wenn ich die 100 % Lösung suche und bereit bin dafür auch entsprechend zu Zahlen (doppelte Formen, Lagerhaltung, Logistik...).

  • Der Kern der Frage war ja nicht, ob der Asym 3 schlechter ist als der Asym 2 und auch nicht, ob das insgesamt schlechte Reifen sind. Die Frage war, was bringt ein asymmetrisches Profil überhaupt?


    Solange es den Reifen nicht in einer Links- und einer Rechtsausführung gibt, ergibt sich links und rechts immer ein unterschiedlicher „Profilabdruck“ (egal ob laufrichtungsorientiert oder nicht).


    Die Frage finde ich schon berechtigt (und habe keine zufriedenstellende Antwort).

    Der asymmetrische Reifen hat eine Außenseite die bei der Montage beachtet werden muß, das Profil ist so gestaltet das es links und rechts funktioniert.
    Es gibt nur einen Grund für die Herstellung eines asymmetrischen Reifens, der Preis.
    Für unsere Schätzchen reicht das auch völlig aus, erst im hochgeschwindigkeitsbereich sollte man Umdenken.
    Gruß Hulk

    MX-5 Skyactiv-G 160 i-ELOOP mondsteinweiß Leder, nur zum Spaß :thumbup:

  • Hallo Sven @MX505,


    einstelliger Prozentbereich - kann ich kaum glauben.
    Ich wiederhole mich mal: bringt ein Profildesign in einer Richtung das Wasser von der Reifenmitte nach aussen, bringt es in der anderen Richtung das Wasser von aussen in die Mitte des Reifens.
    Das bedeutet im Umkehrschluss, um den Unterschied zwischen den Laufrichtungen zu minimieren, einen niedrigen Standard für beide Richtungen zu wählen. Der Reifen ist dann eigentlich "schlecht" bzw. ein sclechter Kompromiss.
    Das zeigt auch die Entwicklung vom Asym2 zum Asym3 (Profil "entschärft").
    Der einzige Vorteil der starken Aussenschultern ist aber im normalen Strassenbetrieb unmerklich, vernachlässigbar.


    Trotzdem Danke für Deine Erklärversuche.


    Grüße
    Frank

    "Gute Fahrer haben die Fliegenreste auf den Seitenscheiben."
    (Walter Röhrl) 8o

  • Hallo Frank,


    ich habe das nur vier Jahre beruflich gemacht und mit vielen Reifenentwicklern genau diese Themen diskutiert.


    Aber wenn Du bessere Informationen hast - immer her damit.


    Dein Denkfehler ist, dass ein Reifen kein Abfluss ist, bei dem das Wasser mal so durchplätschert. Der Reifen hat hohe Aufstandskräfte und presst das Wasser aus den Rillen. Dabei ist es fast egal, ob das Wasser nach vorne oder hinten verdrängt wird.
    Spannend wird es erst, wenn nicht mehr genug Wasser in der zur Verfügung stehenden Zeit verdrängt wird, weil der Reifen dann auf dem Wasserfilm aufschwimmt.


    Das soll es dann aber von meiner Seite auch gewesen sein. Ich kann nur mein Wissen teilen und wer es besser weiß, soll doch auch einfach die entsprechenden Erkläungen liefern.


    P.S.: Steife Aussenschultern sind vernachlässigbar? Jetzt wird es aber schon komisch.

  • Hallo Sven @MX505,


    einstelliger Prozentbereich - kann ich kaum glauben.
    Ich wiederhole mich mal: bringt ein Profildesign in einer Richtung das Wasser von der Reifenmitte nach aussen, bringt es in der anderen Richtung das Wasser von aussen in die Mitte des Reifens.

    Ich denke mal du machst einen Denkfehler ;) .


    Ein Reifen ist doch keine Luftpumpe, die einerseits die Luft (Wasser) nach aussen befördert und falls sie anders herum montiert ist ansaugt.


    Das einzige Hindernis welches das Wasser bei anderer Montagerichtung des Reifens beim Verdrängen durch das Negativprofil überwinden muß, ist der andere Winkel des Profils und den daraus entstehenden Strömungsdrücken.