OEM-Brembo´s nachrüsten?

  • Sven, Ich habe keine Lust zu philosophieren. Du wirst dich eh nicht für ein ja oder nein festlegen und dir alle Hintnertüren offen lassen. Unendliches was wäre wenn? Leider für mich nicht zielführend. Wenn Du schreibst "in vielen Testfahrten und Protokollen", dann müßte doch auch ein Ergebnis oder mindestens eine Empfehlung zu erwarten sein. Alles andere ist Makulatur.


    Was ist denn jetzt deine klare Empfehlung zu einer größeren Bremsanlage?
    Versuch es mal mit schwarz/weiß (ja/nein) und nicht, " das ist so Komplex, dass man das so einfach nicht beantworten kann".

  • Was ich beantworten kann: Ich würde es nicht machen.


    Das sind doch fragen, die jeder für sich beantworten muss, wie bei jedem Tuning:
    - Distanzscheiben - negativer Einfluss auf Lenkgefühl und Lenkrollradius, schlechterer Radfestsitz
    - Gewindefahrwerk - schmalerer Grenzbereich
    - größere Bremse - schlechtere Regelgüte...


    Das ist ja auch nicht schwarz/weiß. Ich kann doch hier nur aufzeigen was das fahrzeugtechnisch bewirkt. Quantifizieren kann ich das nicht und ich will und kann auch keinem die Entscheidung abnehmen, welche Kompromisse er mit seinen Umbauten eingeht.


    Ich bin nach wie vor der Meinung, dass vieles was der OEM macht fahrzeugtechnisch sinnvoll ist und versuche für mich Umbauten zu vermeiden, die nach meiner Kenntnis Kollateralschäden verursachen.


    Mein Punkt ist, dass wir nicht diskutieren müssen, ob so etwas Auswirkungen hat, denn das ist so. Was man diskutieren kann ist, wie groß diese Auswirkungen sind.

  • Ist wie bei allem, es gibt kein gut und schlecht, man muss den Kompromiss machen zwischen Performance und Sicherheit.


    @MX505 Zur Hydraulik und Fördervolumen: Geht man davon aus, dass der Aftermarket-Hersteller sich am Serienprodukt orientiert sollte sich doch auch nicht allzuviel ändern, oder? Als Beispiel mal eine 6-Kolben Feststattel-Anlage zur Einkolben-Schwimmsattelanlage mit fiktiven Zahlen (weil mir die tatsächlichen einfach nicht vorliegen) um rein an der Theorie zu hängen.


    Einkolben-Anlage: 60mm Kolbendurchmesser, 150ml Volumen neue Bremsflüssigkeit wenn der Kolben komplett zurückgedrückt ist
    Sechskolben-Anlage: 6x 10mm Kolbendurchmesser, 250ml Volumen neue Bremsflüssigkeit wenn alle Kolben komplett zurückgedrückt sind
    Der Vorteil der 6-Kolben-Anlage wird in erster Linie die größere Reibfläche sein, durch den gesamt bleibenden Kolbendurchmesser sollte sich Bremskrafttechnisch nicht viel ändern, allerdings durch die größere Reibfläche deren Wirkung.
    Ich habe mal gelernt: in einem geschlossenen hydraulischen System ist der Druck überall gleich, lediglich die Fließgeschwindigkeiten und die Kraft ändern sich durch Querschnitte und Pressflächen.


    Nimmt man das alles so mit sollte sich nach meinem Verständnis in der Fahrdynamikregelung nicht viel tun, auch wenn theoretisch 100ml mehr Flüssigkeit im Sattel sind. Würde mich interessieren ob das in der Praxis auch so ist.

    Grüße
    Sebastian S.


    Verbesserung macht Straßen gerade. Aber es sind die gewundenen, unverbesserten Straßen, die Ausdruck des Genies sind - William Blake

  • Ich fahre ja nun nicht selten in Bereichen, wo das ESP wirklich was zu tun hat (ist bei mir auf öffentlichen Straßen immer eingeschaltet). Für mein Empfinden regelt das auch mit der großen Bremse perfekt. Ich habe jetzt keinen direkten Vergleich, kann aber auf der nächsten Tour gerne mal einen anderen ND mit Serienbremse fahren um das zu verifizieren. Klingt aber trotzdem sehr plausibel, was Sven schreibt. Ich kann hier nur meinen subjektiven Eindruck wiedergeben.

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  • Ich will jetzt hier keinen Fingerzeig machen, aber gehts hier nicht um die OEM Brembo? Bei der würde ich doch erwarten, dass das irgendwie abgestimmt sein muss.
    Ob man hinterher noch codieren muss "Hier, du hast jetzt die Brembo"... keine Ahnung, mag sein. Aber ist ein US-ND mit OEM Brembo jetzt irgendwie... gefährlicher als ein D-ND mit der normalen Bremse?

    2018 G160 SL + SP in Mondsteinweiß | Bilstein B14 | Federal 595RS-R 205/50R16 auf original Mazda 16" | CAE UltraShifter | Mishimoto Oil Catch Can | DIY Öltemperaturanzeige
    Fahrzeugthread: Joshudes Mondgestein


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    Fahrzeugthread: Joshudes Kümmerling Bill

  • Ich kann nicht für den MX sprechen, aber bei Fiat scheint es so zu sein. Der Abarth hat auf jeden Fall eine andere Software, denn bspw. verändert auch der Sportmodus die Regeleingriffe. Aufgrund des anderen Fahrwerks und der Brembo macht das auch Sinn.


    Grundsätzlich finde ich es super, dass MX505 auch mal die Negativseiten solcher Anpassungen erläutert. In 99% aller Foren und Themen wird tiefer, breiter, härter, krasser abgefeiert und die meisten Leute denken, dass sie mit all den Optimierungen ihr Auto besser und sportlicher machen.


    Ich habe in der Vergangenheit die Nachteile von solchen Veränderungen gespürt und mein vorhaben ist daher am Spider so wenig wie möglich zu ändern.


    Letztendlich hat alles vor und Nachteile und man sollte sich vorher überlegen, was man will und ob die Vorteile die Nachteile überwiegen oder was der Einsatzzweck ist. Was für den Trackdayfahewr optimal ist, kann für den Alltagsfahrer auf schlechten Straßen bswp. Im Extramfall das schlecht möglichste Setup sein.


    In dem konkreten Fall mit den Bremsen lohnt sich die Umrüstung m.E. Nur wenn man die Bremse häufig an ihr Limit bringt (Trackdays und ggf. viele Passfahrten). Wenn nicht, dann kann es laut MX505 Erläuterungen so sein, dass es auch negative Einflüsse geben kann ohne dass man die entsprechenden Vorteile der Brembo nutzen kann.


  • Nimmt man das alles so mit sollte sich nach meinem Verständnis in der Fahrdynamikregelung nicht viel tun, auch wenn theoretisch 100ml mehr Flüssigkeit im Sattel sind. Würde mich interessieren ob das in der Praxis auch so ist.

    Hi Sebastian, es reicht dafür, dass man OEM seitig jede (!) Bremse appliziert. Wäre schon komisch, wenn man beliebige Bremsen verbauen könnte und das keinen Einfluß hat.

    Ich fahre ja nun nicht selten in Bereichen, wo das ESP wirklich was zu tun hat (ist bei mir auf öffentlichen Straßen immer eingeschaltet). Für mein Empfinden regelt das auch mit der großen Bremse perfekt. Ich habe jetzt keinen direkten Vergleich, kann aber auf der nächsten Tour gerne mal einen anderen ND mit Serienbremse fahren um das zu verifizieren. Klingt aber trotzdem sehr plausibel, was Sven schreibt. Ich kann hier nur meinen subjektiven Eindruck wiedergeben.

    Ich fand die Regelungen persönlich auf der NOS recht unmotiviert. Obwohl wir stabil und zügig unterwegs waren, war mir da deutlich zu viel Unruhe drin, mit häufig blinkender Lampe und Regeleingriffen. Ob das dann an der Bremse, an der damaligen Dämpfereinstellung, oder am Reifen lag, mag ich aber ich nicht sauber eingrenzen.

    Ich will jetzt hier keinen Fingerzeig machen, aber gehts hier nicht um die OEM Brembo? Bei der würde ich doch erwarten, dass das irgendwie abgestimmt sein muss.
    Ob man hinterher noch codieren muss "Hier, du hast jetzt die Brembo"... keine Ahnung, mag sein. Aber ist ein US-ND mit OEM Brembo jetzt irgendwie... gefährlicher als ein D-ND mit der normalen Bremse?

    Nein, wenn das OEM seitig so ausgeliefert wird, dann passt das natürlich auch. Und es sollte dann sogar Kodiervariante geben, mit der ich das Auto auch nachträglich auf Brembo umkodieren kann.

  • Brembos an der Vorderachse... also sind die Brembos jetzt auch in D zugelassen... :)


    Vor 2 Jahre habe ich schon die Brembo's versucht zu bestellen. Damals konnte mein Händler (in NL) die letztendlich nicht bestellen, da nur für die US Market freigegeben. Die UVP war übrigens nicht gerade billig.



    Deswegen die Wilwoods eingebaut.


    Brembo Bremsanlage aus dem MX5 Club US



    Brembo Bremsanlage aus dem MX5 Club US