Grundsatz-Diskussion zum Premiumsprit (z.B. Shell V-Power und ARAL Ultimate)

  • Wieso das denn? Kommt man nur bei Volllast an die Klopfgrenze? Trittst Du im Straßenverkehr niemals das Gaspedal ganz durch?

    Das sind ja drei Fragen auf einmal…

    Abgesehen von der Vollast kommst Du an die Klopfgrenze, wenn Ladedruck (den gibt‘s auch ohne Turbo, nur ist er dann kleiner als 1) und Drehzahl nicht zueinander passen, z.B. Vollgas bei 60km/h im 6. Gang. Das meine ich mit falsch bewegen. Auf die anderen Faktoren, die den Motor zum klopfen bringen, hat der Fahrer keinen Einfluss.

  • Ohne den gesamten Thread gelesen zu haben:


    Mein Winter-Kfz ist ein kleiner Polo mit 1,4L und 85 Elchen. Hier habe ich ein Experiment gestartet:

    Seitdem ich die ehemalige Motorsport-Beauftragte von Aral kennengelernt hatte und sie mir erklärte, weswegen damals zu Beginn der "neuen" DTM im Jahr 2000 der Aral-Sprit gewählt wurde (102 Oktan), tanke ich nur noch 102. Kein anderer Kraftstoff konnte mit den hochverdichteten V8 klarkommen. Nur Ultimate 102 hat es geschafft, die Motoren nicht hochgehen zu lassen.


    Meine Erfahrung: Der Unterschied ist wirklich spürbar und groß. Ferner soll Ultimate gewisse Substanzen mitbringen, die den Motor weniger verbrauchen lassen sollen. Das habe ich hingegen nicht bemerkt. Ich fahre allerdings niemals verbrauchs- sondern immer spaßorientiert.


    Mein neuer RF (30th Anniversary) wird nur 102 bekommen - ob er will oder nicht... ;)

    “Speed has never killed anyone. Suddenly becoming stationary, that's what gets you.” Jeremy Clarkson

  • Jaja, macht Euch nur lustig - ich hab's ja irgendwie provoziert.


    Aber


    1. sind meine Schultern breit

    2. habe ich eine spürbare Leistungssteigerung wahrgenommen



    Warum investiert Ihr nicht einmal ein paar Zehner in zwei, drei Tankfüllungen mit dem Luxus-Zeug und macht Euch selbst ein Bild.


    Wäre klüger als ohne persönliche Erfahrung dagegen zu meckern...


    Grüße

    Beckosis

    “Speed has never killed anyone. Suddenly becoming stationary, that's what gets you.” Jeremy Clarkson

  • Wie ich schon schrieb, mein G184 hat sein erstes Jahr nur Ultimate zu essen bekommen… Endrohre komplett schwarz, verbraucht im Schnitt 7,2

    Danach E10 (verschiedene Marken)

    Endrohre immernoch schwarz, verbrauch unverändert und gefühlt gleiches Motor verhalten bzgl Beschleunigung usw

    TSchau


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    ______________) t e f a n

    Einmal editiert, zuletzt von Birdie ()

  • Ich tanke seit einigen Jahren aus Überzeugung E10… nachdem ich eine Werksführung in der Raffinerie Rheinland von Shell hatte 8)

    In einfachen Worten läuft das nämlich so:

    Rohöl wird destiliert. Destilationsrückstände werden in einem Cracking-Prozess aufgespalten. Danach wird entschwefelt. Dann kommt die Verdelung, diese sorgt hauptsächlich für eine definierte und gleichbleibende Klopffestigkeit (oder auch Kältefestigkeit beim Diesel).

    Bis zu diesem Schritt ist das Öl quasi ein Standard-Roh-Super-Benzin der jeweiligen Raffinerie, welches so immer gleich ist - egal an welchen Lieferanten es am Ende gehen wird. Es wird in diesem Prozess noch ausdifferenziert zu hochoktanigem V-Power/Ultimate 102.

    Im nächsten Schritt kommt das Blending… hier werden dann auch die Bio-Ethanole zugesetzt. Standardmäßig bis zu 5% und beim E10-Benzin halt 10%. Da - und nur da - ist der Unterschied bei den normalen Super-Benzin-Sorten einer Raffinerie. Shell V-Power Racing und Aral Ultimate 102 haben ebenfalls Ethanol-Anteile, diese sollen jedoch geringer sein.

    Der Unterschied zwischen den Sorten der jeweiligen Handelsmarken kommt erst mit dem letzten Schritt der Additivierung… diese Zusätze sorgen dann unter anderem für eine sauberere Verbrennung (z.B. alle Aral Kraftstoffe) und/oder die gewünschte Erhöhung der Oktanzahl. Die Additivierung geschieht erst beim Betankungsvorgang des jeweiligen LKW - das verblendete Grund-Benzin ist immer gleich. Jede Raffinerie hat somit ihr eigenes „Grund-Cuvée“, das an alle Gesellschafter geht. Die Ausdifferenzierung mittels Additiven findet dann - wie gesagt - erst im Tank des jeweiligen Transport-LKW von Aral, Shell, Jet, etc. statt…

    Am Markt gibt es nmK nur zwei Sorten, die sich erheblich unterscheiden zur breiten Masse. Shell V-Power Racing hat zusätzlich Gas-to-Liquid Beimischung - wie auch das Helix Ultra Motoröl von Shell.

    Total Excellium Super Plus 98 ist das einzige Benzin ganz OHNE Ethanol-Zusätze… vielleicht ist das ja DIE LÖSUNG für die Holzköppe, die einerseits den Sprit mit 10% Bioethanol verteufeln und sich dabei gleichzeitig immer schön die 5%-Suppe rein kippen :D


    Naja… Quintessenz bleibt aber immer, dass ein E10-Benzin einer Handelsmarke grundsätzlich aus den gleichen Bestandteilen besteht wie das E5-Benzin derselben. Aufgrund dessen ist die reale E10-Oktanzahl auch halt 1-2 höher als beim E5-Super 95… Grundbenzin und Additive sind gleich.

    Ich tanke ausschließlich E10 und bevorzuge dabei - wenn möglich - das Aral E10-Fuel Save 95… es soll die besten Reinigungsadditive zugesetzt bekommen. Endrohr, blabla … einfach selbst ausprobieren 8)


    Beim ND kann ich auf drei verschiedene Motoren zurückschauen… welche sich - subjektiv - schon unterschieden hatten bzw. haben. Mein G131 hatte leistungsmäßig erheblich von höheren Oktanzahlen profitiert… bis „hinauf“ zum Aral Ultimate 102. Mit E10-95 auf dem Niveau von E5-98, dabei aber mit einem - subjektiv - etwas helleren Verbrennungsgeräusch.

    Mein G184 hat dagegen überhaupt nicht vom Aral Ultimate profitiert, fuhr damit gefühlt sogar etwas schlechter bzw. hörte er sich so an. Das Verbrennungsgeräusch ist eh grundsätzlich anders im Vergleich mit den ND1-Motoren, leistungsmäßig war kein Unterschied zwischen E10-95 und E5-98. Mit E5-95 war ich in dieser Zeit zugegeben nur sporadisch in Kontakt gekommen… und habe mir jedes Mal „eingebildet“, dass er damit noch am lahmsten ging.

    Beim Umstieg auf meinen G132 habe ich dann voller Freude wieder das Aral Ultimate 102 getankt… und war enttäuscht, da er hiermit nicht einen Deut besser ging. Auch ist das generelle Verbrennungsgeräusch durch die veränderte Einspritzung (3 statt 2 Einspritztakte, höherer Einspritzdruck, gleichmässigere Zerstäubung, Verteilung und Verbrennung des Kraftstoff-Gemischs) genau wie beim G184 hörbar anders. Ähnlich diesem auch kein Leistungs-Unterschied zwischen E5-98 und E10-95… bisher habe ich E5-95 daher gar nicht erst getankt.


    Für mich stellt sich die Sache so dar:

    MEIN G132 fühlt sich am wohlsten mit einer höheren Oktanzahl bis max. 98, das E10-95 ist dabei keinen Deut schlechter. Dafür sauberer, umweltfreundlicher und inzwischen erheblich günstiger. Einen Mehrverbrauch zu E5-98 kann ich nicht sehen und einen Vergleich zu E5-95 nicht ziehen… mit Aral E10-95 Fuel Save als Quasi-Standard verbrauche ich deutlich unter 6L/100km, da lohnt das rechnen gar nicht erst 8o

    Mir hat der Charakter der ND1-Motoren besser gefallen, der G131 hörte und fühlte sich noch sportlicher an und profitierte mehr vom hochoktanigen Benzin als mein G132. Den Vergleich zwischen G184 und G160 habe ich nicht, MEIN G184 hörte sich auf jeden Fall genauso langweilig an wie MEIN G132 und verhielt sich gleich bei den unterschiedlichen Kraftstoffen.


    Mic drop… jetzt könnt ihr mich kreuzigen :saint:


    “There's a point at 7,000 RPM... where everything fades. The machine becomes weightless. Just disappears. And all that's left is a body moving through space and time. 7,000 RPM. That's where you meet it. You feel it coming. It creeps up on you, close in your ear. Asks you a question. The only question that matters. Who are you?“ Carroll Shelby

    6 Mal editiert, zuletzt von Chipmonk77 ()

  • Meine Schultern sind ebenfalls breit und die Oberarme dick...nur mal so nebenbei bemerkt :P


    Und ich hatte ja meine einjährige Erfahrung mit dem Shell-Optimax-Gedöns beschrieben gehabt. Allerdings halt mit einem ähnlichen Ergebnis/Gefühll, als wenn man als Patient im Krankenhaus ein Placebo bekommt und trotzdem daran glaubt, dass dieses einem trotz allem komplett hilft ;)


    Wie gesagt, am Ende muss das jeder für sich entscheiden, ob und wie viel Geld er aus dem Fenster werfen will, um unseren kleine Serien-Motörchen, wo der Klopfsensor eigentlich nur bis 98 Oktan wirklich regelt, irgendwie noch mehr Leistung oder ähnliches herausholen zu wollen.

    Fahrzeug: MX-5 Selection, EZ:09/21, G184, ca. 11.00km, Grau Metallic, i-active Sense Paket, Sportpaket mit Recaros, HR-Monotube Fahrwerk, Glas-Windschott und HR-Spurplatten von ATH, GEN4 Tenshi inkl. Diffusor und Stubby von Zymexx