Grenzbereich des MX-5

  • Kann das Fahrtraining nur wärmstens empfehlen. War bisher nur mit Frontantrieb auf der Rennstrecke.

    Das Fahrtraining ist eine großartige Möglichkeit zu üben und Fehler "im Grenzbereich" zu machen, ohne ernstzunehmende Konsequenzen.

    Das allererste nach Fahrzeugkauf bei mir.

    Und dann weißt du vor allem genau, wann der jetzige Reifen nicht mehr mitmacht. Vlt entscheidest du dich danach sogar absichtlich für diesen, weil er mehr Spaß bringt!

  • Hallo Frank,

    kein Grund sich Sorgen zu machen. Du hast dich für einen leichten Hecktriebler entschieden, der bei niedrigen Reibwerten/wenig Grip/Feuchtigkeit zu einem lebhaften Heck neigt.


    Die alte C-Klasse wird deutlich weniger agil abgestimmt gewesen sein und lässt sich wahrscheinlich, obwohl Hecktriebler, nur unzureichend mit dem MX-5 vergleichen.


    Ein Fahrsicherheitstraining, bei dem Du das Verhalten im Grenzbereich gefahrlos mit ausreichend Auslauf ausprobieren kannst, wird genau das richtige für dich sein. Mit etwas Übung wirst Du in solchen Situationen besser das Gas dosieren können und vielleicht auch rechtzeitiger lenken.


    Mit der Erfahrung von zahlreichen Fahrsicherheitstrainings und Trackdays kann ich sagen, neben dem damit verbundenen Spaß wirst Du Deinen persönlichen Grenzbereich damit Stück für Stück nach oben verschieben können.

    :)


    P.S. ein sauber eingestelltes Serienfahrwerk kann nicht schaden

  • Moin Frank,


    herzlichen Glückwunsch zum Erwerb des kleinen Freudespenders! :thumbsup:


    Nach über 9 Jahren frontgetriebener Fortbewegungsweise durfte ich vor 2 Wochen upgraden und mich ebenfalls in die Miatakreise einweihen lassen und nun einen G184 mein Eigen nennen.


    Die Trockenhaftung des Wagens hat mich ehrlicherweise positiv überrascht. Der Wagen fährt sich grundlegend sehr berechenbar und kommuniziert auch ein leichter werdendes Heck recht frühzeitig. Bei Nässe sieht die Welt allerdings wesentlich anders aus (in meinem Fall der Serien Bridgestone). Eine defensive Fahrweise ist hier Pflicht, insbesondere wenn man keine ungewollten Überraschungen "erfahren" möchte und eher im Cruisemodus unterwegs ist. Natürlich klingt es immer extrem giftig, wenn einen diverse Infos über ungewollte und uneberechenbare Heckschwenks ereilen, allerdings lassen sich diese nach meinen ersten Erfahrungen durch reduzierte Drehzahl, angepasste Geschwindigkeit und einen Nicht allzu betonhaltigen Gasfuß recht gut eindämmen. Eine grundlegende Wachsamkeit am Steuer ist hier nie verkehrt.


    Fairerweise absolvierte ich bereits zur Frontantriebzeiten mehrere Driftkurse (natürlich im Leihwagen ;P) und auch ein Fahrsicherheitstraining. Zusätzlich bin ich auch gern mal in der Rennsimulation unterwegs, daher waren die Fahrdynamiken mit dem MX5 kein gänzlich unbetretenes Neuland... Ein Fahrsicherheitstraining kann ich allerdings wirklich JEDEM nur wärmstens ans Herz legen.


    Viele Grüße und freudiges Kurvenfahren :thumbup:

    Daniel

  • Also ich bin meine Mx5 immer die ganze Saison gefahren. Bei tiefstem Winter, mit Schneeketten und im Sommer.


    Die Kennenlern-Zeit war wichtig und dann ist das Fahrzeug extrem berechenbar wie ich finde. Im Winter hab ich es auch niemanden in die Hand gegeben weil ich weiß, dass es für einen Standard-PKW-Fahrer tricky ist.


    Seit ich den Mx5 fahre kenne ich auch die unterschiedlichsten Reibwerte aller Straßen um Innsbruck. Trocken als auch nass. Die sind mir mit dem Audi zuvor nicht mal aufgefallen. Der Mx5 ist halt was für Feinfühler 😜


    Und im Winter auf Schnee war es immer wichtig den Tank voll zu haben, sonst hat man schon mal ne Minute zum losfahren an der Ampel gebraucht 😬😂

  • Die Trockenhaftung des Wagens hat mich ehrlicherweise positiv überrascht. Der Wagen fährt sich grundlegend sehr berechenbar und kommuniziert auch ein leichter werdendes Heck recht frühzeitig.

    Da möchte ich durchaus zur Vorsicht raten. Das gilt alles nur, genau wie im Nassen, wenn ich genug Reserven habe und mich ganz vorsichtig von unten rantaste.

    Eine wirklich zu schnell angegangene Kurve und es ist vorbei mit der Berechenbarkeit und gutmütig ist da wirklich nichts. Das sieht man kommen und reagiert wirklich blitzschnell, oder der Wagen ist komplett weg.

    Der MX-5 ist weit entfernt von einer beherrschbaren Hinterradantriebs-Gutmütigkeit, wie man sie vielleicht von einem BMW, oder Mercedes mit langem Radstand kennt.


    Zum Glück kann er trocken so viel, dass die wenigsten überhaupt in so eine Situation kommen werden, aber ein gewisser Respekt vor dem Auto, egal ob nass oder trocken macht immer Sinn.


    Ich bin in keinem anderen Forum, in dem es bereits so viele Unfälle bei Touren, Ausfahrten, etc. gab. Auch da wurde das Auto häufig unterschätzt.


    Wie geschrieben, Trainings, Trainings, Trainings und dann auch wirklich mal hart an die Grenze gehen. Und wenn man sich dann 2-3 mal komplett weggedreht hat, dann weiß man, dass man langsam anfängt das Auto zu verstehen und einzuschätzen.

    Wer den MX-5 für gutmütig hält, war noch nie wirklich drüber ;) .

    Ich habe das auch hinter mir mit dem MX-5 und auch ich habe meine Dreher gehabt, trotz 25 Jahre beruflicher Rennstreckenpraxis.

  • Der MX5 verhält sich dank einer ausgewogenen Gewichtsverteilung trotzdem seeehr gutmütig und zeigt das ausbrechende Heck sehr früh an so dass man Zeit hat zu korrigieren. Das ist zum Beispiel bei Sportwagen mit Mittelmotor dann viel heikler. Das geht dann gefühlt 10x schneller und mit dem höheren Gewicht auf der Hinterachse ist die Korrektur dann deutlich schwieriger, vor allem wenn das Heck nach der Korrektur auf die andere Seite pendelt/ausbricht.


    Aber klar, wenn man zu schnell in eine Kurve fährt, dann hilft unter Umständen nur noch beten, das darf einfach nicht passieren.


    Darum fahre ich auch bei zügiger Fahrt v.a. schnellere Kurven IMMER mit etwas Reserve an. Das macht auch mehr Spass, weil man dann bereits früher aus der Kurve heraus beschleunigen kann, ev. sogar bevor die Lenkung wieder geöffnet wird. Das liebe ich, vor allem wenn das Heck dann ein wenig mitsteuert.

  • Ne, da muss ich Dir weiterhin widersprechen. Der Frontmittelmotor des MX-5 in Verbindung mit dem sehr kurzen Radstand verursacht auch sehr heftige und schnelle Fahrzeugreaktionen.

    Prima, wenn Du immer genug Reserve hast, so dass Du das noch nicht erleben musstest.


    Vielleicht haben wir unterschiedliche Vorstellungen von einem gutmütigen Auto, weicher Ankündigung mit gut kontrollierbaren Lastwechselreaktionen?

    Nach meiner Erfahrung ist das immer der Kern solcher Diskussionen. Es geht also nicht darum wer Recht/Unrecht hat, oder ähnliches. Erwartungshaltungen und Erfahrungshorizont sind dann meist unterschiedlich.


    Ich frage mal so, wir sind irgendwo in einem Trainingsgelände, oder auf einer Rennstrecke, Du fährst mit um die 100 km/h in eine eher enge Kurve, schön am Limit mit Trailbraking und einem gut eingestellten, also eher neutralen MX-5.

    Du würdest Dir zutrauen hier das Heck heraushängen zu lassen und das Auto wieder weich aufzunehmen, z.B. so wie es mit einem BMW, Mercedes, R-Golf, oder anderen Fahrzeugen geht? Ich eher nicht.

    Das höchste der Gefühle ist ein leichter Anrutscher, den man sofort wieder aufnimmt. Sofern der MX-5 ein wenig mehr Dynamik aufbaut und der Gierwinkel etwas größer wird, bekommst Du den nicht mehr gefangen, zumindest so meine praktische Erfahrung.

    Was hier häufig falsch verstanden und interpretiert wird ist, dass der Wagen natürlich gutmütig reagiert, wenn ich immer unter dem Limit bin und es nur leicht rutschen lasse. Das ist aber gar nicht der Punkt. Es geht darum, was am Limit und darüber passiert und das sieht leider anders aus.

    Die Praxis zeigt das, egal ob ich mir Unfälle hier im Forum anschaue, oder z.B. die NOS Touristenfahrten. Es geht häufig schief und die wenigsten bekommen den Wagen gefangen, wenn es wirklich zu schnell war.


    Und ja, es gibt immer noch kritischere Autos, aber ein Cayman, oder 911er gehören z.B. trotz Mittel- bzw. Heckmotor nicht dazu und sind im Schwierigkeitsgrad nur ähnlich und nicht deutlich kritischer (auch hier eigene praktische Erfahrung).

    Eine Elise würde ich als kritischer einstufen, aber all das macht den MX-5 nicht zum kreuzbraven, gutmütigen Auto.


    P.S.: Mir macht es mehr Spass wirklich am Limit zu fahren und dann mit der Vorder- und Hinterachse zu spielen. Aber das passiert selbstverständlich nicht im öffentlichen Straßenverkehr.